Informationen zur Sprachentwicklung des Kindes

Die Entwicklung der Sprache ist als Teil der Gesamtentwicklung des Kindes zu betrachten. Verschiedene, sich beeinflussende und aufeinander aufbauende Wahrnehmungsleistungen wie das Hören, Sehen, Tasten, Fühlen, Riechen und Schmecken aber auch emotionale Erfahrungen und die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik bilden die Voraussetzung für das Sprechen.

Um den Sprachentwicklungsstand des Kindes zu beurteilen, ist es wichtig, auf folgende Ebenen der Sprache zu achten

Die folgende Tabelle zeigt den durchschnittlichen Verlauf der Sprachentwicklung des Kindes sowie hilfreiche Tipps für Eltern und macht deutlich, wann Beratungs- bzw. Therapiebedarf besteht.

Alter

Kennzeichen der Phase

Hinweise für die Eltern

Beratungsbedarf wenn…

bis ½ Jahr

Schreien, Gurren, Lallen: undifferenzierte Lautproduktion, Baby reagiert auf Geräusche, zunehmend sprachspezifische Laute, Nachahmen


Sprechen Sie mit Ihrem Baby ruhig und freundlich. 


Spielen, singen und lachen Sie mit ihm.


Erzählen Sie ihm mit einfachen Worten, was Sie gerade machen.


Benennen Sie die Menschen und Dinge in seiner Umgebung und die Geräusche, die es hört.



1 Jahr

Beginnendes Sprachverstehen, Silbenverdopplungen (ba-ba, ga-ga), erste wortähnliche Verbindungen (Mama, Wauwau)

13. bis 15. Monat:

zunehmendes Erkennen von Wortbedeutungen (Symbolfunktion der Sprache)

Spielen" Sie mit Ihrer Stimme: Die Sprachmelodie hilft, Sprache besser zu verstehen. 


Wecken Sie bei Ihrem Kind die Freude an Kommunikation.


Fördern Sie jede Art der Verständigung (Lachen, Schauen etc.).


12. bis 18. Monat:

Einwortsätze („Ball“, „mein“ „Haben“), Wortschatz bis zu ca. 50 Wörter,

18. bis 24. Monat:

Zweiwortsätze, Wortschatz ca. 200 Wörter, einfache Fragen,

Benennen einfacher Dinge

Sprechen Sie in einfachen Sätzen (aber nicht in "Babysprache") mit Ihrem Kind.


Schauen Sie sich mit Ihrem Kind geeignete Bücher an.

sich die Sprache verschlechtert oder nicht mehr weiterentwickelt.


ihr Kind aufhört zu sprechen.

2 ½ Jahre

Mehrwortsätze: Wortschatz ca. 900 Wörter, erste Präpositionen (in, auf, unter..), Pronomen (ich, du..), eigener Name

Erweitern Sie seinen Wortschatz, indem Sie ihm neue Begriffe anbieten. 


Wiederholen Sie korrekt, was es sagt, ohne es explizit zu korrigieren oder aufzufordern (Beispiel: Kind "Auto da."; Erwachsener "Ja, da fährt der Bus."). 



der Wortschatz des Kindes außer "Mama" und "Papa" nur wenige Worte umfasst.


das Kind meistens unverständlich spricht.


das Kind keine Zweiwort-Sätze bildet ("Mama da").


Sie das Gefühl haben, Ihr Kind versteht Sie nicht.

3 Jahre

Komplexere Sätze: Wortschatzerweiterung, Grammatik- und Lautbildungsfehler immer seltener, Anwendung und Verständnis komplexer Fragekonstruktionen, einfache Geschichten

Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu. 


Helfen Sie ihm so, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen und auszudrücken.


Ermutigen Sie es, Schnuller und Nuckel aufzugeben


das Kind für Außenstehende unverständlich spricht.


es wenige Tätigkeitswörter, keine Artikel oder Eigenschaftsworte (z.B.: "groß") benutzt.


es noch nicht beginnt, die Mehrzahl von Dingen zu bilden.


es noch keine einfachen Sätze bildet.

4 Jahre

Komplette Sätze. Nebensätze

Lesen Sie Ihrem Kind Geschichten vor.


Wechseln Sie sich mit dem Kind beim Erzählen ab.


es dem Kind schwer fällt, Sätze zu bilden.


es grammatikalisch falsche Sätze bildet.


es nicht immer verständlich spricht.


es einfache Inhalte nicht wiedergeben kann.